STIFTUNG FREIRÄUME

BUNT, OFFEN UND KREATIV

Die Stiftung FreiRäume will offene Räume sichern oder selbst aufbauen bzw. entwickeln. Sie sollen immer - zumindest teilweise - Plattform sein, um offensiv in die Gesellschaft zu wirken zwecks Abbau von Herrschaftsverhältnissen, Ausbeutung, Umweltzerstörung usw. Ziel ist dabei, (formal)hierarchische Strukturen zu verdrängen und ein horizontales, gleichberechtigtes Agieren und Kooperieren von Menschen zu fördern. Die Stiftung will das durch Gebäude, Flächen, Räume, Wägen und andere Einrichtungen erreichen, die sie unter den Bedingungen von Offenheit und Horizontalität Nutzer*innengruppen zur Verfügung stellt und mit diesen Kooperationsverträge aushandelt, in denen solche Ziele festgeschrieben werden, die Stiftung aber auf weitergehende Einflussnahme verzichtet.

HÄUSER & RÄUME

Projektwerkstatt in Saasen (bei Gießen)

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VILLA KUNTERBUNT DES KREATIVEN WIDERSTANDS

Sie besteht seit November 1989, ist stets zugänglich und seit vielen Jahren richtig gut in Schuss: Die Projektwerkstatt in Saasen als "Villa Kunterbunt des kreativen Widerstandes" liegt mitten in Deutschland. Sie war die erste von einst fünfzig Projektwerkstätten aus der alten Jugend-umweltbewegung der 80er- und 90er-Jahr. Neben der hervorragenden Ausstattung ist sie auch noch richtig gut erreichbar.

Projekthaus in Salzderhelden (bei Göttingen)

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UTOPISCHER FREIRAUM K20

Fragend schreiten wir voran: Das Projekthaus begreift sich als Lern- und Begegnungsraum, in welchem wir andere Selbstverständlichkeiten leben möchten. Deswegen ist dieser Ort auch vegan, drogenfrei und tauschlogikfrei. Wir setzen uns für solidarisches, sozial-ökologisches und hierarchiekritisches Miteinander ein, um das gute Leben für alle in Kooperation zu gestalten. Ein utopischer Freiraum und politische Aktionsplattform zugleich - zwischen Widerstand und Utopie.

WAA in Düren (bei Aachen)

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Werkstatt für Aktionen & Alternativen

Erst seit 2011 besteht die Werkstatt für Aktionen und Alternativen (WAA) in Düren, genauer im Ortsteil Gürzenich. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, sondern diente von Beginn an der Stärkung des Widerstand in der Region, vor allem gegen Braunkohleabbau und -verstromung.

AKTUELL IN GRÜNDUNG

weitere Freiräume, Projekte & Offene Räume mit ähnlichen Idealen

.Kanthaus (bei Leipzig)
.Funkenhaus (zwischen Hannover und Göttingen)
.reactor (Kempten)
.FREIraum (Bad Hersfeld)
.Projektraum Niemandsland (Düsseldorf)
.FuWo (Gießen)
.TS - eine alte Kaserne und ein ehemaliger Bahnhof plus Riesengelände (Altmark)
.Offene Räume plus umgebende Infrastruktur im Kubiz (Berlin)
.Offener Raum in Vitopia (Magdeburg)
.Offener Raum in der Kunterbunte (Leipzig)
.Offener Wagen auf dem Wagenplatz (Lüneburg)

NETZWERK FREIRÄUME

Die Idee soll Platz bieten für eine Vernetzung und die Organisierung gegenseitiger Unterstützung zwischen politischen Frei-Räumen - Häuser, Zimmer, Wägen, Plätze, Camps, Veranstaltungen, Plattformen und vieles mehr. Als prägendes Merkmal der Idee von Freiraum verstehen wir dabei die Idee des offenen Raumes, d.h. einem Bruch mit der die gesamte Gesellschaft prägenden Normalität einer "Nicht-Horizontalität". Die Menschen sind dort nicht gleichberechtigt und die Räume von Aktion und Interaktion durchzogen von Dominanzen, Verregelungen und Vorbehalten. Das Experiment des offenen Raumes verzichtet auf die Verregelung des Teilnehmens am offenen Raum und der Nutzung von Handlungsmöglichkeiten (Know-How, Infrastruktur usw.). Aus dieser Orientierung, d.h. dem Verzicht auf Entscheidungsstrukturen, die die Nutzung der offenen Räume beschränken und konkrete Personen oder Gruppen ausgrenzen können als Kollektivakt, entstehen spezifische Fragen, Probleme usw. Diese zu erörtern, Lösungen und Ideen zu finden für das Experiment horizontaler Organisierung und angestrebter Herrschaftsfreiheit, soll ein Gegenstand des Austausches über die Mailingliste und - hoffentlich - auch noch andere Formen der Vernetzung sein (gegenseitige Besuche, Unterstützung, Seminare, Treffen usw.). Ein weiterer Punkt soll die gegenseitige Hilfe sein. Manch ein Projekt hat von etwas sehr viel, ein anderes wenig. In einem Projekt fehlt handwerkliches oder anderes Know-How, woanders wohnt/agiert jemand, der es hat. In einem Projekt ist mal sehr viel Kraft nötig - vielleicht helfen welche aus einer anderen Stadt oder einem anderen Projekt? Das und anderes könnte ein Netzwerk FreiRäume bringen. Was tatsächlich passiert, ist Sache der Beteiligten.

Gerne vernetzen wir uns auch mit weiteren Aktionsräumen über die Stiftung FreiRäume hinaus und freuen uns über Austausch.

ORGANISIERUNGS- UND FINANZIERUNGSFRAGE

Der Anspruch der Stiftung FreiRäume ist hoch: Es sollen möglichst viele Räume (Häuser, Grundstücke, Räume in Häusern) für eine offene und kreative Nutzung gesichert, aufrechterhalten und, weit besser, weiter entwickelt werden. Dazu müssen sie oft renoviert, dann mit Leben gefüllt und vor einer Privatisierung - auch schleichenden - geschützt werden, Die finanzielle und personelle Kraft der Stiftung selbst ist aber begrenzt – und es ist weder absehbar noch überhaupt wünschenswert, dass sich dieses ändert. Denn was wie eine Schwäche wirkt, ist in Wirklichkeit die Stärke. Nur aus dem Blickwinkel der heute üblichen Organisierungsformen erscheinen die Ideen der Stiftung FreiRÄume unerreichbar. Aber die Stiftung ist anders und will anders sein: Nicht Geld, sondern Phantasie und Selbstorganisierung sollen im Mittelpunkt stehen. Die Stiftung FreiRäume will dabei nur Werkzeug der selbstbestimmt Handelnden sein, damit ganz gezielt eine Lücke schließen und neue Handlungspotentiale eröffnen:

Die Stiftung will dabei nicht durch eigene Geldmengen die fehlenden materiellen Möglichkeiten von Projekten beheben, sondern durch direkte Hilfe, Kooperation und Vermittlung von Know-How unterstützen. So können durch Selbstorganisierung, gegenseitige Hilfe und gezielte Wissensaneignung Alternativen zur ständigen Hoffnung auf neue Geldquellen entstehen. Die ständige Jagd nach Geld, also nach Fördermitteln oder Einnahmen durch eigene Firmen, hat in der Vergangenheit fast alle alternativen Projekte von ihren ursprünglichen Zielen abbringen lassen. Wir wollen etwas anderes - und auch unsere Struktur und Handlungsweise soll dem entsprechen. Die Stiftung ist selbst ein Feld der Selbstorganisierung und Kooperation.

AKTIONSRÄUME SCHAFFEN? WIR UNTERSTÜTZEN EUCH ...

Aktivistis aus bestehenden Projekthäusern, besetzten Wäldern und Äckern sowie Einzelpersonen helfen euch beim Aufbau von Aktionswerkstätten. Das sind Räume, in denen Aktionsmaterial gelagert und leicht zugänglich ist, die Platz für Treffen und dem Werkeln an Projekten bieten. So wird die Aktionsfähigkeit aller Gruppen in einer Region gefördert, weil diese leicht an Transpistoff, Farben, Megafon und vieles mehr rankommen und passendes Werkzeuge für Holz- und Metallbearbeitung, Layout von Flugblättern, Filmschnitt, Theaterutensilien usw. herankommen. Schafft viele solcher Aktionsplattformen! Und eine bei euch?

Wir helfen euch durch:​

Wir sind ein buntes Netz politisch Aktiver Menschen mit Erfahrung beim Hauskauf, bei Flächensicherung, Ausbau, Organisieren von Ausstattung und vielem mehr. Gerne geben wir dieses Wissen weiter – in Form direkter Gespräche, als Workshop bei und für euch oder als Besuch von euch in einem der bestehenden Projekthäuser.​
Wenn es euch und eurem Gruppenprozess hilft, könnt ihr für einige Zeit in eines der bestehenden Projekthäuser kommen und dort euer eigenes Projekt planen, vorbereiten und starten. Natürlich setzt das eine Absprache der Aktiven in dem bestehenden Projekthaus voraus, damit auch Platz für euch da ist und am besten auch die Möglichkeit zu Beratung und Austausch besteht.​
Wir versuchen, Notar*innen, Architekt*innen usw. für unsere Ideen zu gewinnen. Die können dann auch euch unterstützen. Außerdem haben viele der Aktivistis aus bestehenden Projekten einiges an Knowhow gesammelt, die für Renovierungen von Elektrik, Sanitär, Holzarbeiten, Dämmung, Energieversorgung usw. nützlich sind. Wir sind alle ehrenamtlich und idealistisch unterwegs – aber es lohnt sich zu fragen und sich mit uns zu vernetzen. Oft finden sich Menschen, die euch dann mit ihrem Wissen helfen – oder auch Werkzeug und andere Geräte, die euch aus einem bestehenden Projekthaus ausgeliehen werden können. Solidarische, gegenseitige Hilfe mögen wir! Wir wollen eine Liste erstellen, auf der ihr finden können, wer wo welche Unterstützung anbieten kann.​
Mit eurem neuen Projekt seid ihr von Anfang Teil eines Netzwerkes von Aktionsorten, deren Ausstattung sowie das bei den dortigen Menschen vorhandene Wissen genutzt werden kann. Einige Häuser haben spezielle Ausstattungen, die ihr bei euch dann nicht schaffen müsst, sondern im Fall des Anwendungswunsches einfach nutzt. Es ist effizient, wenn aufwändige Ressourcen, die nur selten genutzt werden, nicht überall vorhanden sind (Beispiele: große Archive, 3D-Druckwerkstätten, Chemielabore, Multimedia-/Livesendungsstudios).​
Klare Aussage: Wir sind vor allem Expertis bei der Frage, wie mensch Geld einsparen kann, günstig an Häuser und Flächen kommt und den Ausbau mit Spenden und „Deals“ (Material gegen Spendenquittung oder Werbung) voranbringt. Dazu können wir gerne Tipps weitergeben. Wenn Geld vorhanden ist, können wir aber auch beim Start finanziell helfen. Dafür sammeln wir Spenden und Überschüsse aus den Projekthäusern auf einem gemeinsamen Solikonto.​
Ab und zu (gerne auch auf Anfrage aus einem Kreis von Interessierten) bieten wir Seminare an, in denen Tipps und Wissen für den Aufbau von Projekthäusern weitergegeben wird.​
Wir haben die Stiftung gegründet, damit diese das Eigentum an Grundstücken übernehmen und diese somit sichern kann gegen Weiterverkauf oder Verwendung für den eigentlichen Zielen zuwiderlaufenden Nutzungen. Ihr braucht dann keine eigene Rechtsstruktur für den Kauf zu gründen und habt eine Absicherung z.B. gegenüber Verkauf, Kommerzialisierung oder Privatisierung der Räume. Da viele Aktive rund um die Stiftung auch Erfahrung mit staatlicher Repression haben, können wir auch dort helfen oder Tipps geben.​

STIFTUNG FREIRÄUME

Die Stiftung ist nicht rechtsfähig. Das Land Hessen hat die Zulassung der Stiftung aus politischen Gründen verweigert. Gelder und Sachwerte der Stiftung sind jedoch unabhängig und nur für die Zwecke der Stiftung einsetzbar. Bei Rechtsgeschäften handelt der Trägerverein Tragwerk e.V., der ebenfalls gemeinnützig ist.

STIFTUNG FREIRÄUME
c/o Tragwerk e.V.
Hermannstraße 1
38114 Braunschweig

Wir freuen uns über eine Nachricht von Dir:
kontakt@stiftung-freiraeume.de

Impressum

Stiftung Freiräume:
.Satzung
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